Bild: © Steuler Holding GmbH

Im Westerwald mit einem hochmodernen Tunnelofen in die Zukunft investiert

Es war eine Feierstunde, wie sie bei Steuler nur alle Jahrzehnte einmal vorkommt. Das erstmalige Zünden des neuen Tunnelofens ist für eine keramische Produktion ein seltener und ganz außergewöhnlicher Moment. Schließlich geht ein solcher Hochleistungsofen nur einmal in Betrieb und läuft dann im Idealfall jahrzehntelang ununterbrochen.

„In außergewöhnlichen Zeiten wie diesen ist es wichtig, Zuversicht zu bewahren und sich auf die Zukunft zu fokussieren. Diese Investition bestätigt unseren nach vorne gerichteten Blick.“, bringen es Michael Steuler, Geschäftsführer der Steuler Holding und Ulf Frohneberg, Geschäftsführer der STEULER-KCH Materials, auf den Punkt. Die Steuler-Gruppe ist Familienunternehmen, die im den Sparten Industrial Linings, Fliesen und Anlagenbau aktiv ist. Ein bekannter Arbeitgeber in der Region, der sich an seinen Produktionsstandorten sozial und partnerschaftlich als guter „Mitbürger“ engagiert.

„Seit dem 18. August 2020 ist der hochmoderne, leistungsstarke Tunnelofen in Betrieb, der neue Arbeitsplätze schaffen und die Produktionskapazitäten in Höhr-Grenzhausen um ca. 8.000 Tonnen pro Jahr erhöhen wird“, so Frohneberg. „An den Steuler-Produktionsstandorten Höhr-Grenzhausen und Breitscheid stehen damit ab sofort Ofenkapazitäten von insgesamt 60.000 Tonnen pro Jahr zur Herstellung feuerfester und säurefester Spezialsteine zur Verfügung.“ Ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland, auch bei einer Exportquote von über 60 Prozent.

Bis zu 500.000 EUR Gaskosten spart der neue Ofen jährlich ein – bei gleichzeitiger Leistungssteigerung. Begleitet wurde die immense Investition in den letzten 17 Monaten von umfangreichen Tiefbauarbeiten und kostenintensiver Anpassung der Infrastruktur zum Betrieb des Ofens: Aufbereitung, Pressen, Lagerflächen und Verpackungsstraßen in Höhr-Grenzhausen mussten grundlegend modernisiert und vergrößert werden, um mit der größeren Kapazität des neuen Ofens mithalten zu können. Um solche Investitionen zukünftig auch zu tätigen, benötigen Mittelständler Planbarkeit und Investitionssicherheit. Gerade bei der Jahrzehntelangen Nutzung eines Tunneloffen, da tauscht man nicht mal schnell die Technik. Weltweit gibt es keine Hersteller für mit Wasserstoff oder erneuerbaren Energien (grüner Strom) beheizte Tunnelöfen. Geforscht wird, aber die Umsetzung von Ideen in den Technikums- und final in den Produktionsmaßstab benötigt Zeit, damit Wertschöpfungs- und Produktionsketten erhalten bleiben können.

Der neue Tunnelofen ist nicht nur moderner sondern spart auch Energiekosten.

Bild: © Steuler Holding GmbH

Die Einsparungen sind in die Reinvestition der Maßnahme verplant. Zugleich verbessern sie die Marktchancen im globalen Wettbewerb. Energiepolitische Maßnahmen, die die Kostenbelastungen weiter steigern, sind insbesondere in der jetzigen Lage ein Rückschlag für uns. Als Unternehmen ist Steuler gerne bereit weiterhin in Energieeffizienz und Umweltschutz zu investieren. Augenmaß und Machbarkeit sind nötig, damit die Belastungsgrenzen dabei nicht überschritten werden.

Sobald der neue Ofen nach ungefähr acht Tagen seine endgültige Brenntemperatur erreicht hat, kann der Vorgänger aus dem Jahr 1951 in Rente gehen – er musste bis dahin während seiner gesamten Einsatzzeit nur ganze fünfmal heruntergefahren werden.

Ein Video mit spannenden Innenaufnahmen des Ofens findet man auf der Webseite www.steuler-linings.de

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