04. Juni 2024
BfE Sprecher Holler: „Lage alles andere als entspannt, Schlinge um den Hals mittelständischer Industrieunternehmen zieht sich immer weiter zu.“
Berlin: Der energieintensive Mittelstand wird mit den gestiegenen Stromkosten weiterhin allein gelassen, obwohl immer mehr energieintensive Produktion aus Deutschland abwandert. Von einer Entspannung der Lage bei den Energiekosten kann keine Rede sein, so Christoph René Holler, Sprecher für das Bündnis faire Energiewende (BfE): „Die Stromkosten, die ein Vielfaches dessen betragen, was Mitbewerber in und außerhalb Europas zahlen, führen schon jetzt zum Abfließen von Investitionen ins Ausland und verstärkt auch zur Aufgabe von Standorten in Deutschland. Damit hat die viel befürchtete De-Industrialisierung Deutschlands begonnen. Der energieintensive Mittelstand wird allein gelassen, die Schlinge um den Hals der Unternehmen am Standort Deutschland zieht sich immer weiter zu.“
So berichtet ein Unternehmen aus der Stahl- und Metallverarbeitung, dass es aufgrund der Energiekosten bereits Teile seiner Produktion nach China verlagert hat. Ein anderes Unternehmen beziffert die kurzfristige Steigerung der Netzentgelte um gut 40 Prozent zum 1. Januar 2024 auf 350.000 Euro, die nicht über die Preise an die Kunden weitergegeben werden können. Im Vergleich zu den USA ist Strom in Deutschland drei bis vier Mal so teuer. Auch im Vergleich zu Frankreich zahlen deutsche Unternehmen 40 bis 80 Prozent mehr. „Das ist die Realität, der sich deutsche Mittelständler jeden Tag zu stellen haben“, so BfE-Sprecher Holler, und „nicht die Beruhigungspillen der Bundesregierung, wonach sich die Märkte für Strom und Gas wieder stabilisiert hätten.“
Der Bundesregierung sind all diese Berichte aus den Unternehmen bekannt, aber es ist bisher kein wirksames und umfassendes Gegensteuern zu erkennen. Der nach wie vor nicht wettbewerbsfähige Strompreis hat keine konjunkturellen, sondern strukturelle Gründe, die ihren Ursprung bereits vor dem russischen Krieg auf die Ukraine und dem damit verbundenen Gas-Stopp haben.
Das Bündnis Faire Energiewende fordert die Bundesregierung deshalb zu einem schnellen Handeln auf. Folgende Schritte müssen jetzt schnell umgesetzt werden:
Zudem dürfen die Netzentgelte die Unternehmen und Verbraucher nicht überfordern, so dass die Finanzierung der Netzkosten zeitlich über einen langen Zeitraum gestreckt oder auch mindestens teilweise durch Haushaltsmittel finanziert werden müssen, wie es z. B. beim Straßen- und Schienennetz auch geschieht.
Download (pdf-Datei): 2024-06-04_BfE_Positionspapier_Stromkosten
Zum „Bündnis faire Energiewende“ gehören:
Die Verbände im „Bündnis faire Energiewende“ vertreten branchenübergreifend mehr als
10 000 vorwiegend mittelständische deutsche Unternehmen mit ca. einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Der Querschnittsverband Bundesverband der Energieabnehmer vertritt zudem etwa 4 500 Unternehmen aus allen Branchen.
Das Bündnis faire Energiewende ist unter der Registernummer R001663 im Lobbyregister des Deutschen Bundestages eingetragen.
Warum die mittelständische Industrie faire Energiepreise braucht, erfahren Sie auf faire-energiewende.de
Zum „Bündnis faire Energiewende“ zählen:
BDG – Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V. www.bdguss.de
Bundesverband Keramische Industrie e. V. www.keramverbaende.de
VEA – Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. www.vea.de
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. www.textil-mode.de
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. www.gkv.de
wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. www.wdk.de
WSM – Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. www.wsm-net.de
DFFI – Deutsche Feuerfest Industrie e. V. www.dffi.de
Industrieverband Feuerverzinken e. V. www.feuerverzinken.com
Die Verbände im „Bündnis faire Energiewende“ vertreten branchenübergreifend mehr als
10 000 deutsche Unternehmen mit ca. einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Der Querschnittsverband VEA Bundesverband der Energieabnehmer vertritt zudem etwa 4.500 Unternehmen aus allen Branchen.
Das Bündnis faire Energiewende ist unter der Registernummer R001663 im Lobbyregister des Deutschen Bundestages eingetragen.