Bild: © Stella Gruppe

Die Stella Gruppe produziert seit über 100 Jahren ausschließlich in Deutschland

„Made in Germany“ steht für Qualität und Zuverlässigkeit – genau das, was unsere Kunden erwarten. Exorbitante Kostensteigerungen gefährden jedoch den Produktionsstandort Deutschland.

Die Stella Gruppe produziert mit rund 100 Mitarbeitern an drei Standorten in Deutschland Präzisionsschleifkörper in Keramik- und Kunstharzbindung mit Schwerpunkten in bestimmten Anwendungsbereichen, wie der Zahnradbearbeitung, dem Honen und Superfinishen sowie dem Gleisoberbau.

Bereits seit 2005 steht das Thema Energie bei der Stella Gruppe auf der Agenda. So wurde schon damals eine 230 kWp PV-Anlage auf dem Dach des Hauptsitzes in Schwarzenbach installiert. In den Folgejahren folgten weitere Anlagen, sodass man heute auf eine Gesamtleistung von rund 1,2 MWp zurückgreifen kann. Damit können die stark gestiegenen Strompreise in der Produktion etwas abgedämpft werden.

Ein entscheidender Prozessschritt bei der Herstellung keramischer Präzisionsschleifkörper ist das Brennen in erdgasbeheizten Öfen. Die Kosten dafür sind bereits vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine stark gestiegen. Entgegen der häufig kommunizierten Meinung, dass die Erdgaspreise wieder auf Vorkriegsniveau seien, ist zwar der reine Arbeitspreis gesunken, doch andere Kostenfaktoren wie Netzentgelte und die CO₂-Umlage sind gestiegen bzw. neu. Somit liegt der Gesamterdgaspreis in der Unternehmensgruppe aktuell immer noch rund 85 Prozent über dem Niveau von 2021.

Am Einsatz von alternativen Brennstoffen wie beispielsweise grünem Wasserstoff wird weitreichend geforscht, allerdings erweisen sich die Lösungen zum jetzigen Zeitpunkt (noch) als völlig unwirtschaftlich. 

„Unsere Kunden sind nicht länger bereit, notwendige Preissteigerungen aufgrund von erneut gestiegen Energiepreisen in Deutschland zu akzeptieren. Wettbewerber in den angrenzenden Nachbarländern können mit rund den halben Energiekosten produzieren“, sagt der Geschäftsführer und Inhaber Flavio Herrmann.

Die Stella Gruppe wird aktuell von der zweiten Generation der Familie Herrmann geführt, die dritte steht schon in den Startlöchern. „Ich möchte ein zukunftssicheres und wettbewerbsfähiges Unternehmen an die nächste Generation übergeben. Die stark gestiegenen Energiekosten gefährden dies massiv und man muss sich als Unternehmer derzeit intensiv fragen, ob Deutschland als Produktionsstandort für die nächste Generation noch die richtige Wahl ist,“ so der Unternehmer.

Daher braucht es JETZT ein Eingreifen der Politik durch die Reduzierung der längst nicht mehr wettbewerbsfähigen deutschen Energiepreise, zumindest durch die Senkung bzw. Streichung der staatlichen Steuern und Abgaben.                

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